Seligenthaler Str. 54 | 84034 Landshut | 0871 - 2760750
Mo.-Fr.: 9.00 - 12.30 & 14.00 - 18.00 | Termine außerhalb unserer Öffnungszeiten nach Vereinbarung möglich!

WINKELFEHLSICHTIGKEITEN 

Die höchste Form des Sehens - das räumliche Sehen - ist dann möglich, wenn beide Augen ungefähr die gleiche Sehleistung besitzen und die Bewegungen beider Augen perfekt aufeinander abgestimmt sind. In der Praxis ist dies jedoch bei den meisten Menschen nicht so und die Muskeln der Augen müssen kleinere Abweichungen ausgleichen. 


Abhängig von der Art der Abweichung der Augen spricht man von einer Winkelfehlsichtigkeit oder Schielen. Das ständige Korrigieren der Augenstellung kann zu Kopfschmerzen, Übelkeit oder im schlimmsten Fall zu Doppelbildern führen. 


Wir ermittelt in einer ausführlichen Augenprüfung das Zusammenspiel beider Augen und zeigen Ihnen individuelle Lösungen.

Typische Symptome, die bei Vorliegen von Winkelfehlsichtigkeit auftreten können:


  • Kopfschmerzen, wie z. B. am Bildschirmarbeitsplatz
  • Lichtempfindlichkeit
  • Müde, trockene Augen
  • Probleme beim Umstellen von "Nah" auf "Fern" und umgekehrt

Bei Kindern zusätzlich:


  • Probleme beim Lesen lernen
  • Unsystematische Rechtschreibfehler
  • Konzentrationsprobleme

Was unterscheidet Schielen und Winkelfehlsichtigkeit?


Um die Unterschiede darzustellen, müssen zunächst die Gemeinsamkeiten erklärt werden. Sowohl beim Schielen, als auch bei der Winkelfehlsichtigkeit handelt es sich um ein fehlerhaftes Zusammenspiel der beiden Augen. Während der Winkelfehlsichtige der "Schieltendenz" gegensteuert und damit im Sehzentrum des Gehirns die Bilder beider Augen gleichzeitig verarbeitet (fusioniert), hat der Schielende in den ersten 3 Lebensjahren (Prägungsphase, in der sich das beidäugige Sehen "organisiert"), diese Ausgleichsmaßnahme nicht erlernt. Die Folge davon ist, daß der Schielende den Seheindruck des abweichenden Auges im Gehirn unterdrückt. Räumliches, 3-dimensionales Sehen ist somit nicht möglich. Fixiert der Schielende immer mit demselben Auge, ist das vom Gehirn unterdrückte Auge nicht voll sehfähig. Meist liegt die Sehschärfe des schielenden Auges unter 30%. Wechseln sich die Augen beim Fixieren ab, sind in der Regel beide Augen gut sehfähig. Fusion und 3-dimensionales Sehen sind aber nicht vorhanden. Der Winkelfehlsichtige hat auch ein fehlerhaftes Zusammenspiel des Augenpaares, hat allerdings in den ersten 3 Lebensjahren diese "Schieltendenz" ausgeglichen. Dieser Ausgleich hat das Sehzentrum des Gehirns auf "Bildverschmelzung", also "Fusion" programmiert. Räumliches Sehen wurde also "erlernt". Die Programmierung auf "Ausgleich" wird in der Regel das ganze Leben lang aufrechterhalten, allerdings mit häufig sich verändernden und spezifische Probleme auslösenden Mechanismen. Die Größe der muskulären Abweichung hat keinen Einfluß darauf, ob ein Betroffener "schielt" oder "winkelfehlsichtig" ist. So gibt es häufig Winkelfehlsichtige mit recht hohen, allerdings versteckt gehaltenen Augenstellungsfehlern und "echte" Schielende mit recht kleinen Winkelfehlern. Was letztendlich in den 3 ersten Lebensjahren darüber entscheidet, ob ein Augenmuskelungleichgewicht zum Schielen oder zur Winkelfehlsichtigkeit führt, ist wissenschaftlich noch nicht genau geklärt.



Wie kann eine Winkelfehlsichtigkeit korrigiert werden?

 

Die Korrektion geschieht durch Brillengläser, die dem Augenpaar die Bilder so seitlich "verschieben", dass es in seine muskuläre "Gleichgewichtslage" gehen kann. Die Bilder beider Einzelaugen können durch diese ("prismatische") Korrektion vom Gehirn optimal und mühelos zu einem räumlichen Gesamtbild "verschmolzen" werden!


KINDER UND SEHEN

Das Sehen eines Neugeborenen unterscheidet sich deutlich von dem eines Kindes und dieses wiederum vom Seheindruck eines Erwachsenen. 


In den ersten Wochen nach der Geburt sehen Babys sehr unscharf und können nur ihre unmittelbare Umgebung wahrnehmen. Aus diesem Grund spielt z.B. die Stimme eine wichtige Rolle für das Erkennen eines Menschen. Erst später entwickelt sich das scharfe Sehen. Auch die Hände spielen eine große Rolle, denn mit dem Greifen von Gegenständen werden erste Entfernungen ermittelt und so ein Abstand mit einem Seheindruck kombiniert: das räumliche Sehen entsteht. 


Im Laufe der Zeit wird das Sehen immer weiter perfektioniert. Eine ausgewogene Mischung zwischen dem Sehen in Ferne und Nähe ist dabei besonders wichtig.